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Bodenbrüter im Landschaftspark nicht stören


Das Wetter lockt und auch die Corona-Ausgangsbeschränkungen sind aufgehoben. Kein Wunder, dass es Mensch mit Tier und/oder Sportgerät nach draußen zieht. Ein beliebtes Ziel in der näheren Umgebung ist zweifelsohne der Landschaftspark "Hachinger Tal". Aber Achtung: Auch Flora und Fauna haben dort ihr Refugium zum Wachsen und Gedeihen gefunden. Insbesondere hier bodenbrütenden Vogelarten wie Feldlerche und Wachtel brauchen unsere besondere Aufmerksamkeit und unseren besonderen Schutz. Zum Schutz vor tierischen Angreifern sind ihre Nester zwar meist sehr versteckt am Boden platziert, dazu weisen die Eier häufig eine Tarnfärbung auf. Für die Abwehr von weiteren Gefahren, insbesondere vom Menschen ausgehend, sind diese Vögel und insbesondere auch ihre Nachkommen von Natur aus allerdings wenig geschützt.

Feldlerche und Co. sollen heimisch bleiben – geltende Regeln beachten

Vor allem die im Jahr 2019 bereits zum zweiten Mal zum "Vogel des Jahres" gekürte Feldlerche hatte sich auf dem ehemaligen Flughafengelände zahlreich niedergelassen. Seit der Öffnung des Geländes für die Allgemeinheit ging die Zahl der Brutpaare jedoch kontinuierlich zurück, so dass bereits das Erlöschen der hiesigen Population befürchtet werden muss. Als eine der eigentlich häufigsten Brutvogelarten Europas, steht die Feldlerche in Deutschland bereits auf der Vorwarnliste zur Roten Liste. Was viele vielleicht nicht wissen: Bodenbrüter wie die Feldlerche brüten 2-3-mal im Jahr, um ihren Bestand aufrecht zu erhalten. Allerdings sind sie sehr empfindlich gegenüber Störungen und verlassen dann fluchtartig ihr Nest. Eier oder Küken kühlen aus oder fallen Fressfeinden wie Krähe oder Fuchs zum Opfer. Deshalb gilt nach wie vor der dringende Appell an alle Besucherinnen und Besucher im Landschaftspark: Beachten Sie unbedingt die im Gelände geltenden Regeln: Bitte betreten Sie die ausgeschilderten Schutzflächen bis Ende August nicht und lassen Sie Ihre Hunde nur in dem dafür vorgesehenen Bereich (Hundemeile) frei laufen. Und wer weiß, möglicherweise haben Sie dann das Glück, einem Lerchen-Männchen bei seinem Gesang im Flug zuzuhören. Ist es das nicht wert?


Steckbrief Feldlerche

Die Feldlerche ist ein kleiner, unscheinbar braun gesprenkelter Vogel mit nur ca. 16 bis 18 cm Körperlänge. Charakteristisch ist die kleine Federhaube auf dem Kopf, die die Männchen manchmal aufstellen. Die Lerche fällt vor allem bei ihrem steilen Singflug auf, wenn sie hoch über den Wiesen ihr Lied trällert. Ihr Nest- bei der ersten Brut meist im April- baut sie mitten in die Wiese. Sie bevorzugt dabei möglichst trockene, ebene Flächen mit niedriger Vegetation oder nacktem Boden. Dort scharrt das Weibchen eine fünf bis sieben Zentimeter tiefe Mulde und polstert sie mit Wurzeln oder Halmen aus. Die Küken verlassen nach ca. 11 Tagen das Nest und sind nach etwa 30 Tagen selbstständig. Sind die Jungen "aus dem Haus", brütet das Weibchen meist kurze Zeit später erneut. Ausgewachsene Lerchen verzehren vorwiegend Insekten und Spinnen, aber auch Samen und frisches Blattgrün. Die Jungvögel dagegen sind allein auf tierisches Futter angewiesen. Mitteleuropäische Feldlerchen sind klassische Kurzstreckenzieher: Sie verlassen ihre Brutgebiete von September bis November in Richtung Südwest, um bevorzugt in Südfrankreich und Spanien zu überwintern. Je nach Witterungsverlauf kehren sie Ende Januar, meist jedoch ab Mitte Februar bis Mitte März, nach Deutschland zurück.

Mehr Interessantes über die Feldlerche und andere viele andere Vogelarten findet sich z.B. auf der Internetseite des Landesbunds für Vogelschutz in Bayern unter www.lbv.de.
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