Neuigkeit

Neues Grünflächenkonzept für Neubibergs Wiesen


Das Artensterben ist neben dem Klimawandel eine der drängendsten Herausforderungen im Umweltschutz. Deswegen hat der Bayerische Landtag zum Schutz der biologischen Vielfalt das Volksbegehren "Artenvielfalt und Naturschönheit in Bayern" im letzten Jahr angenommen und Änderungen am Bayerischen Naturschutzgesetz beschlossen.

Als Gemeinde, die sich zur Förderung der Biodiversität verpflichtet hat, möchte Neubiberg mit gutem Beispiel vorangehen. Nach dem Erlass einer Verordnung zum Schutz des Baumbestandes trägt die Gemeinde nun auch verstärkt zum Erhalt der Artenvielfalt bei. In Zeiten eines hohen Nachverdichtungsdrucks wird eine insektenfreundliche Pflege der öffentlichen Grünflächen, wie sie bereits seit einigen Jahren in Neubiberg erfolgt, umso wertvoller. Nach zahlreichen Einzelmaßnahmen zur Förderung der Biodiversität hat das Sachgebiet Umwelt- und Naturschutz ein zusammenfassendes Konzept zur Pflege der gemeindlichen Grünflächen in Neubiberg ausgearbeitet.

Grünflächen in Neubiberg

Neubibergs gemeindliche Grünflächen sind unter anderem der Landschaftspark "Hachinger Tal" mit "Zukunftswald 2000", der Umweltgarten, Friedhof sowie der Rathausanger und der Grünanger im Herzen Unterbibergs. Zum gemeindlichen Grün zählen nicht nur Parks, Spielplätze oder Wälder, sondern auch kleine Flächen wie begrünte Randstreifen und bepflanzte Verkehrsinseln sind wichtige Elemente des Grünraums. Die Grünflächen erfüllen eine Reihe von Funktionen. Sie sind Räume für Erholung und Entspannung und erhöhen dadurch die Lebensqualität und das Wohlbefinden in Siedlungsgebieten. Grünflächen haben zudem positive Auswirkungen auf die Luftqualität und sind unerlässlich für die Klimaregulierung. Auch Tieren und Pflanzen bieten naturnahe Grünflächen einen wichtigen Lebensraum.

Naturerlebnis vor der Haustüre

Bürgerinnen und Bürgern soll nun verstärkt die Möglichkeit gegeben werden, Natur auch im unmittelbaren Wohnumfeld erleben zu können. Das neue Grünflächenpflegekonzept zeigt die öffentlichen Grünflächen mit der notwendigen Pflegeintensität auf und gibt Handlungsanleitungen für die Umsetzung der Pflegemaßnahmen. Öffentliche Grünflächen sollen ihren Wert zur Naherholung bewahren, künftig soll aber an vielen Orten gleichzeitig ihr ökologischer Wert optimiert werden.

Blühstreifen für Bienen & Co.

Ausgewählte Wiesen, deren Artenvielfalt und Wert für Insekten gefördert werden soll, werden künftig ein- bis zweimal im Jahr gemäht. Hier wird auch das Mahdgut abgeräumt, um eine Nährstoffanreicherung zu verhindern. Diese Nährstoffverknappung ist eine wichtige Voraussetzung für das Blühen zahlreicher Kräuter und Wildblumen. Zusätzlich werden auf einigen Flächen Blühstreifen für Insekten geschaffen oder Kräuter eingesät. Diese "wilden", für manche vielleicht teils "unordentlich" wirkenden Flächen, sind für die biologische Vielfalt, insbesondere für Bienen und andere Insekten, jedoch von unschätzbarem Wert. Durch die gezielte Auswahl von Flächen, die naturnah gestaltet werden, soll einem möglichen Konflikt bei der Pflegeintensität vorgegriffen werden. Bei der Auswahl wird darauf geachtet, den jeweiligen Funktionen der Grünflächen gerecht zu werden. Eine teils extensivere Flächenpflege bietet nicht nur ökologische Vorteile, sondern kann auf Dauer auch kostensparend sein.
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