Veranstaltung

Saatgut gehört neben Wasser und fruchtbarem Boden zu den wichtigsten natürlichen Ressourcen der Produktion von Lebensmitteln. Für unsere Vorfahren war es selbstverständlich, einen Teil der Ernte als Saatstock für das nächste Jahr zurückzuhalten. Heutzutage kontrollieren weltweit große Konzerne den Agrarhandel und die Ernährungsindustrie, sie patentieren Sorten und monopolisieren die Züchtung. Und mit den traditionellen Kulturpflanzen verschwinden auch viele Farben, Formen, Düfte und Aromen von unseren Tellern.

Es spricht also vieles dafür, alte Sorten nicht verloren gehen zu lassen. Die Saatgutinitiative der Gemeindebibliothek will praktische und fachliche Unterstützung hierfür leisten.

Wie gelingt die Saatgutgewinnung im eigenen Garten oder auf dem Balkon? Was gilt es zu beachten? Wann ist der beste Zeitpunkt, um die Samen zu ernten? Fragen wie diese beantwortet Christine Nimmerfall, die in München und Umgebung als Kräuterpädagogin und als Expertin für Heilpflanzen und Urban Gardening tätig ist.

Passend dazu wird thematisiert, was samenfestes Saatgut im Unterschied zu den im Gartenfachhandel üblicherweise angebotenen F1-Hybriden ist, wo alte oder seltene Sorten erhältlich sind und wie man einfache Kulturen, wie zum Beispiel Tomate, Paprika, Chili, Bohnen, Salate oder Mangold, selbst vermehren kann.

Im Anschluss an den Vortrag kann Saatgut von Wildblumen, das in der Regel einfach zu sammeln ist, untereinander getauscht werden.