Veranstaltung

Welchen Preis die „Frauen der Bohème“ einst für ihre Selbstverwirklichung zahlten, macht eine Sonderausstellung in der Monacensia im Hildebrandhaus deutlich. Anhand erschütternder Biografien dreier Schriftstellerinnen, die exemplarisch für die Frauenbewegung einer ganzen Epoche stehen: Franziska zu Reventlow, Margarete Beutler und Emmy Hennings.

Die drei Frauen kamen um 1900 nach München, um ihrer Kunst nachzugehen und ein freies, selbstbestimmtes Leben zu führen. Sie eint die Suche nach adäquaten Lebensformen außerhalb des engen Korsetts der Ehe. Sie heirateten, ließen sich scheiden, hatten Kinder, lebten in prekären Verhältnissen. Und zumindest zwei von ihnen trieb die Not buchstäblich auf die Straße, in die Prostitution. Das alles, weil sie eben nicht nur Gattinnen sein wollten.

Anhand von biografischen Dokumenten, Manuskripten, Tagebüchern, Briefen und Fotografien zeichnet die Ausstellung die großen Themen der Frauenbewegung zur Jahrhundertwende nach: Das Aufbegehren gegen gesellschaftliche Schranken und bürgerliche Moral, Selbstbestimmung über den eigenen Körper und die Sexualität sind ebenso zentrale Themen wie Unabhängigkeit und „freie Mutterschaft“.

Zum Weltfrauentag organisiert das Seniorenzentrum Neubiberg eine Exkursion mit fachkundiger Führung durch diese sehenswerte Ausstellung.